Vor- und Nachteile von Eigenbau-Heimroutern

Es muss nicht immer ein Router von der Stange sein. Denn neben den Vorteilen (einfach einzurichten, stromsparend durch integriertes Modem und meistens Funktion als Telefonanlage sowie häufige Subventionierung durch den Anbieter) gibt es bei Fertig-Routern auch ein paar Nachteile:

  • Sicherheit: Immer wieder hört man von Sicherheitslücken in diversen Software-Paketen. Wie bereits bekannt, ist ein Heimrouter nichts anderes als ein kleiner Software-Router, bei dem Sicherheitslücken nie ausgeschlossen werden können. Doch selbst wenn Sicherheitslücken bekannt werden (als Beispiel sei hier die Möglichkeit der [CSRF-Attacke von Anfang April 2009] genannt), so ist die Update-Politik der Hersteller meist eher schlecht - vorallendingen bei älteren Geräten. Ein weiterer Aspekt ist der Anwender. Denn selbst wenn der Hersteller ein Update für die Firmware zur Verfügung stellt, so wird dieses nur selten installiert. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von Unwissen über die Technik bis hin zu einer grundsätzlich negativen Meinung über Updates bei vielen Laien, auch wenn mit den Updates wichtige Sicherheitslücken geschlossen werden (siehe hierzu auch der Artikel [Never change a running system? Bullshit!] von Nils Kaczenski).
  • Erweiterbarkeit: Heimrouter sind heutzutage nahezu Allrounder, doch insofern eine Funktion nachgerüstet werden soll sieht es eher schlecht aus. Zwar handelt es sich, wie bereits erwähnt, bei Heimroutern um Miniatur-Computer, doch wird durch verschiedenste Verfahren dass installieren von veränderter Firmware-Dateien sowie sonstige Eingriffe in das System verhindert. Zwar haben findige Hacker bei manchen Modellen einen Weg gefunden, Veränderungen am System durchzuführen, doch sind diese Verfahren alles andere als Laientauglich.

  • Zukunftssicherheit: Das Internet ist schnelllebig - was heute in aller Munde ist, kann morgen schon vergessen sein. Das gleiche gilt auch für die Technik, auf der das Internet aufsetzt. Neue Technologien wie [IPv6] oder [DNSSec] stehen in den Startlöchern. Doch im Fall von IPv6 fehlt die Unterstützung auf Seiten der Heimrouter für eine breite Einführung, obwohl diese aufgrund der schon komplett vergebenen IPv4-Adressen langsam aber sicher dringend notwendig wird. Besser sieht es zwar bei DNSSec aus, aber auch hier hat eine [Studie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik] (kurz BSI) ergeben, dass kaum ein Heimrouter diese Sicherheitserweiterung beherrscht. Im Gegenteil: ein Router hatte bei aktiviertem DNSSec sogar Probleme, welche dazu führten, dass eine mit DNSSec abgesicherte [Domain] nicht aufgerufen werden konnte. Spätestens mit dem Umstieg auf IPv6 ist also ein neuer Heimrouter notwendig - insofern dieser nicht von vorneherein IPv6 unterstützt oder ein Firmware-Update zur Verfügung gestellt wird.

Welche Alternative gibt es also für den anspruchsvollen Anwender, welcher vorallendingen Wert auf Sicherheit und Flexibilität setzt? Entweder, er schaut, ob es eine alternative Firmware für sein Heimrouter gibt (hierauf wird in den vorliegenden Seiten nicht eingegangen), oder er baut sich seinen ganz persönlichen Heimrouter im Eigenbau. Beide Alternativen sind natürlich nicht unbedingt etwas für den Laien - allerdings muss man auch nicht unbedingt ein Profi sein, um ein System zusammenzustellen und einzurichten. Die Vorteile eines Eigenbau-Heimrouters liegen in den oben genannten Nachteilen bei Fertig-Heimroutern.

Ein System im Eigenbau ist - bei Wahl eines entsprechend aktuellen Betriebssystems - sicher was bekannte Sicherheitslücken angeht, zukunfssicher da neue Funktionen mit einem einfachen Update hinzugefügt werden können und dank der offenen Architektur auch erweiterbar was zusätzliche Software angeht.