Router-Typen

Doch Router ist nicht gleich Router - man unterschiedet zwischen diversen Router-Typen. Nachfolgend werden die wichtigsten hiervon erklärt.

Backbone-Router (auch Hochgeschwindigkeitsrouter)

Ein Backbone-Router der Firma Cisco
Backbone-Router
Bildquelle: [Wikipedia (Visviva)]

Backbone-Router, auch Hochgeschwindigkeitsrouter, Carrier-Class-Router oder Hardware-Router (bei manchen Unternehmen auch unter den High-End-Switches gelistet), werden vorrangig im Internet oder bei großen Unternehmen eingesetzt. Sie sind auf das Analysieren und Weiterleiten von Paketen optimiert und erreichen dadurch viele Gigabit pro Sekunde an Datendurchsatz. Dies geschieht durch ein dezentrales Analysieren der Pakete direkt in den einzelnen Schnittstellen, weshalb ein eventuell vorhandener Hauptprozessor kaum belastet wird. Dabei sind alle Komponenten modular ausgelegt und können auch häufig während des Betriebs gewechselt werden (sogenanntes [Hot-Plugging]), wodurch eine Verfügbarkeit von 99,999% (sprich: nur 0,001% im Jahr - knapp 5 Minuten - kann der Router nicht verwendet werden) und mehr erreicht wird.

Zu Beginn des Internet- und Kommunikationszeitalters wurden auch häufig Software-Router als Backbone-Router eingesetzt. Aufgrund der stetig verbesserten Performance bei Hardware-Routern gegenüber Software-Lösungen wurden diese allerdings nach und nach durch richtige Hardware ersetzt.

Software-Router

Dialogfeld 'Routing und RAS' unter Windows Server 2003
Routing unter Windows Server 2003

Anders als bei Backbone-Routern wird bei Software-Routern das Analysieren und Weiterleiten der Pakete nicht durch spezielle Netzwerkkarten realisiert, sondern durch eine entsprechende Software erledigt. Dies kann auf handelsüblichen [Workstations], [Servern] oder PCs geschehen. Auch normale Heimrouter stellen im Grunde nichts anderes als eine Unterkategorie der Software-Router dar, da auch dort das Routing auf Software-Basis geschieht und die Hardware lediglich einen Computer im Miniatur-Format darstellt.

Bei Software-Routern wird vorwiegend auf [UNIX]- bzw. [Linux]-Betriebssysteme gesetzt, da diese von Haus aus entsprechende Software zum Routing im Betriebssystemkern mitbringen und in der Serverlandschaft auch eine große Verbreitung haben. Allerdings bringen auch die Betriebssysteme von Microsoft ab Windows NT entsprechende Routing-Dienste mit.

Heimrouter (auch DSL- oder WLAN-Router)

Ein gewöhnlicher Heimrouter der Firma D-Link
WLAN-Router von D-Link
Bildquelle: [Wikipedia (Weihao.chiu)]

Die bei Heimnutzern wohl verbreitetste Variante des Routers stellt ohne Frage der Heimrouter dar, auch DSL- oder WLAN-Router genannt. Dabei ist der Heimrouter kein typischer Router, sondern eine Kombination aus verschiedenen Komponenten und zusätzlichen Diensten. Hierbei wird die reine Kombination eines Routers mit einem DSL-Modem und/oder Switch als DSL-Router bezeichnet. Sollte der Heimrouter über die Möglichkeit zur Erstellung eines WLAN-Netzwerkes verfügen (sogenannte [Access Point-Funktionalität]), so wird hierbei häufig von einem WLAN-Router gesprochen.

Allerdings trifft dieser Begriff nur dann zu, wenn der Router über einen [WAN]-Port verfügt (sprich: das WLAN und die evtl. vorhanden [LAN]-Ports auch mit einem bereits vorhanden Netzwerk verbunden werden können, ohne, dass der Router eine neue, eigenständige Internetverbindung aufbauen muss). Andernfalls stellt dies nichts anderes als einen Marketing-Begriff dar. Ebenfalls ist anzumerken, dass Heimrouter häufig keine vollwertigen Router darstellen. Grund dafür ist die häufige Beschränkung der Router auf den Betrieb mit [PPPoE] sowie [NAT], ohne welche die Heimrouter häufig nicht funktionieren.