2. Aufbau


2.1 Bestandteile

Die Hauptbestandteile einer analogen SLR sind folgende:

Aufbau einer SLR
Aufbau einer SLR, Urheber: Anuskafm [1]






2.2 Funktion

Bei einer DSLR gelangt das Licht zunächst durch die Linsen des Objektivs (1) auf den Schwingspiegel (2). Dieser reflektiert es auf die Mattscheibe (5), die Sammellinse (6) verkleinert es dann auf Größe des Suchers. An dieser Stelle ist das Bild aufgrund des Objektivs noch spiegelverkehrt. Dies behebt das Pentaprisma (7). Letztendlich wird das Bild dann im Sucher (8) sichtbar.
Manche SLRs - vorallem Mittelformat- und Großformatkameras - haben anstelle eines Pentaprismasuchers einen Lichtschachtsucher, bei dem man direkt auf die Mattscheibe blickt.
Eine weitere Alternative sind Porro-Spiegelsucher, die eine kompaktere Bauweise ermöglichen. Am weitesten verbreitet sind jedoch die Pentaprismasucher.

Wenn man nun den Auslöser betätigt, klappt der Spiegel nach oben und gibt den Weg zum Schlitzverschluss (3) frei. Dieser öffnet sich, das Licht fällt auf den Sensor (4) und das Bild wird abgespeichert.
Die Belichtungszeit (Verschlusszeit) der Aufnahme wird vom Schlitzverschluss geregelt. Es gibt horizontale und vertikale Schlitzverschlüsse, diese unterscheiden sich lediglich in der Öffnungsrichtung.
Mittelformatkameras besitzen manchmal anstelle des im Gehäuse befindlichen Schlitzverschlusses einen Zentralverschluss, der dann im Objektiv eingebaut ist. Großformatkameras haben diesen immer.






2.3 Aufnahmeformate

Sensorformate
Sensorformate, Urheber: Chriusha [3]

Bei DSLRs unterscheidet man - gleich wie beim Film einer analogen Kamera - zwischen verschiedenen Aufnahmeformaten. Dabei handelt es sich um die Auflösung und Größe des Sensors. Ein kleinerer Sensor hat zur Folge, dass nur ein kleinerer Bereich des einfallenden Lichts registriert wird. Ein größerer Sensor nimmt auch einen größeren Bereich des Bildes auf, dadurch ist das Resultat eines großen, hochauflösenden Sensors abgesehen von der hohen Bildauflösung außerdem ein großer Weitwinkel.
Um bei verschiedenen Aufnahmeformaten den gleichen Bildausschnitt zu erreichen, muss also die Brennweite des Objektivs variieren, und umgekehrt.

Crop-Faktor

Das Längenverhältnis zwischen den Diagonalen zweier Aufnahmeformate wird mit dem Formatfaktor, auch Crop-Faktor (engl. to crop = beschneiden) genannt, beschrieben. Dadurch lassen sich z.B. dann die oben genannten Brennweitenunterschiede bei verschiedenen Aufnahmeformaten berechnen. Die Crop-Faktoren werden immer im Verhältnis zum Kleinbild-Vollformat (24x36mm) angegeben und das auch nur bei Vollformat-Sensoren und kleineren. Wenn also z.B. eine Kamera von Pentax einen Crop von 2,0 hat, dann ist das eine Sensorgröße von 12x18mm.
Die Diagonale des Aufnahmeformats entspricht außerdem der Normalbrennweite des jeweiligen Sensors. Mit der Normalbrennweite bezeichnet man die Brennweite, durch die ein Bildwinkel von 53,13° entsteht. Mit dem Bildwinkel sind sozusagen die wahrgenommenen Abstände zwischen verschiedenen Objekten bei gleichem Bildausschnitt gemeint. Bei einem größeren Weitwinkel - also kleinerer Brennweite - wirken diese viel größer als bei einer großen Brennweite, da man sich bei kleiner Brennweite näher an den Objekten befindet.


Formatfaktoren gängiger Sensorgrößen relativ zum Kleinbildformat

Faktor (1)SensorgrößeTypische AuflösungDiagonaleFläche bezogen auf KB
8,71/3,2"ca. 2 - 3 Megapixel5 mm (2)1,3 %
81/3" (Manche Videokameras)1,5 %
7,21/2,7"ca. 3 - 5 Megapixel6 mm (2)1,9 %
6,81/2,5"ca. 3 - 12 Megapixel6,4 mm (2)2,2 %
5,61/2,3"7,7 mm (2)3,3 %
4,91/1,8"ca. 4 - 15 Megapixel8,9 mm (2)4 %
42/3"ca. 8 Megapixel11 mm (2)6,5 %
24/3" entsp. Four Thirdsab 5 Megapixel21,3 mm (2)25 %
1,6entsprechend APS-Cab 6 Megapixel27,1 mm39 %
1,5entsprechend APS-C, DXab 6 Megapixel28,3 mm44 %
1,3entsprechend APS-Hab 8 Megapixel34,7 mm59 %
1Kleinbild-Vollformat, FXab 6 Megapixel43,3 mm100 %

(1) Der Formatfaktor entspricht hier dem Verhältnis der Diagonalen des Kleinbildformates zur Diagonalen der lichtempfindlichen Fläche des Bildsensors. Manche Autoren beziehen diesen stattdessen auf die größere Seite des Aufnahmeformats, um den unterschiedlichen Seitenverhältnissen (2:3 bei Kleinbild und DSLR, 3:4 bei den meisten Sensoren för kompakte Digitalkameras, 16:9 bei einigen neueren Modellen) gerechter zu werden.

(2) Die Größenangaben in Zoll-Bruchteilen beziehen sich traditionell auf die nutzbare Fläche von Video-Aufnahmeröhren. Eine Ein-Zoll-Vidicon-Bildröhre hat zwar 25,4 mm Außendurchmesser, jedoch nur eine nutzbare Bilddiagonale von etwa 16 mm.


Autor: Smial, Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Formatfaktor



Fußnoten und Hinweise:

[1] Lizenz: GNU min. v1.2
     Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Reflex_camera_&28description%29.svg&filetimestamp=20080317030922

[2] Lizenz: GNU min. v1.2, CC-BY-SA-3.0 unported
     Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:SLR_cross_section.svg&filetimestamp=20070122021720

[3] Lizenz: CC-BY-SA-3.0 unported
     Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sensorformate_KB.svg

[4] Lizenz: CC-BY-SA-2.0
     Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Formatfaktor-animation4.gif&filetimestamp=20070310015158

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