Windarten
Es gibt weltweit sehr viele verschiedene regionale Winde und Windsysteme, die sich nur auf einzelne Regionen auswirken. Diese Windsysteme sind die tagesperiodischen Winde, wie Fallwinde, synoptischen Winde und tropischen Wirbelstürme.
Tagesperiodische Winde | Synoptische Winde und Fallwinde | Tropische Wirbelstürme |
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Synoptische Winde im Mittelmeerraum:
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Tropische Wirbelstürme haben regional unterschiedliche Bezeichnungen:
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Tagesperiodische Winde
Der Ablauf und Rhythmus dieser Winde, welche durch Druckausgleich entstehen (tagesperiodische Winde=Druckausgleichströmungen), wiederholt sich alle 24 Stunden mehr oder weniger intensiv.
Land-See-Windsystem:
Es entsteht an allen Küsten und größeren Seen aufgrund der in "Beeinflussende Faktoren" erklärten Entstehung von Land- und Seewind.Berg-Tal-Windsystem:
Wenn die Sonne aufgeht, werden als erstes die Talhänge und Gipfel erwärmt, die dann Wärme abstrahlen (Tiefdruckgebiet). In den Tälern sammelt sich die schwere absinkende Kaltluft (Hochdruckgebiet). Dadurch entsteht ein Wind vom Tal zum Berg (Talwind). Gegen Mittag werden dann auch die Täler erwärmt und bei Einbruch der Nacht kühlen die Gipfel schneller ab als die geschützten Täler. Dadurch bilden sich auf den Bergen Hochdruckgebiete und in den Tälern Tiefdruckgebiete und es entsteht ein Bergwind.Flur-Windsystem:
Mit diesem Begriff beschreibt man die Druckausgleichströmungen zwischen zwei verschiedenen Fluren. Zum einen sind das der Wind zwischen Stadt und Umland und zum anderen der Wind zwischen Wiese und Wald. Beide Winde werden durch Temperaturunterschiede verursacht. In der Stadt bzw. im Wald ist es wärmer als auf dem Umland bzw. auf der Wiese, die wärmere Luft steigt wegen der geringeren Dichte auf und die kühlere Luft sinkt ab. Dadurch entsteht ein Wind vom Umland in die Stadt bzw. vom Feld in den Wald. Dies ist Stadtklimatisch betrachtet sehr nützlich, da der kühle Wind eine Überhitzung der Stadt vorbeugt und Abgase aus der Stadt entsorgt, die allerdings nur in die höhere Luftschicht transportiert wird und mit dem Niederschlag wieder zurück auf den Boden fällt (saurer Regen).
Synoptische Winde und Fallwinde
Diese besonderen Luftströmungen entstehen nur bei bestimmten Wetterlagen. Zu ihnen zählen auch die Winde Leveche, Schirokko und Etesien.
Leveche und Schirokko sind heiße und trockene Winde, die aus der Sahara-Wüste wehen und viel Staub und Sand nach Mitteleuropa bringen.
Die Etesien sind die Winde, nach denen auch das Etesienklima (Mittelmeerklima) bezeichnet wurde und die im Sommer über das östliche Mittelmeer wehen.
Die Fallwinde sind eine ganz besondere Form der synoptischen Winde. Sie strömen von Gebirgen herab und erwärmen sich dabei.
Deshalb wirken sie auf der Leeseite (die dem Wind abgewandte Seite) von Gebirgen warm. Allerdings gibt es auch kalte Fallwinde,
die entstehen wenn sie aus einer kalten Luftmasse stammen und in eine wärmere Zone strömen. Auch Fallwinde wehen nur bei bestimmten Wetterlagen,
der Föhn auf der Alpenseite existiert beispielsweise nur, wenn die Alpen in Süd-Nord-Richtung überströmt werden.
Tropische Wirbelstürme
Ein tropischer Wirbelsturm hat eine organisierte Konvektion (gleichförmige und gemeinsame Bewegung von Teilchen),
schwere Gewitter und eine geschlossene Bodenwindzirkulation um ein Tiefdruckzentrum, es ist also ein Tiefdrucksystem.
Diese Wirbelstürme entstehen im Normalfall nur in den Tropen oder Subtropen und rotieren dabei auf der Südhalbkugel
im Uhrzeigersinn und auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn, wodurch auch die typisch spiralförmig angeordneten Wolkenbänder entstehen.
Interesse an weiteren Winden und Windsystemen ?
Hier ist eine Liste der Winde und Windsysteme
Windzonen
Die allgemeine Zirkulation der Erde bezeichnet alle globalen Luftströmungen, die aufgrund der unterschiedlichen Energiezufuhr der Erde
durch die Sonne beruhen. Die Passatwinde, die außertropischen Westwinde, die polaren Ostwinde, das Polarhoch und die Jetstreams gehören zu
diesen Luftströmungen.
Am Äquator ist es aufgrund der positiven Strahlungsbilanz (Energieüberschuss) und der daraus folgenden hohen Erwärmung der Luft und des Bodens heißer,
als an den Polen, die aufgrund der negativen Strahlungsbilanz (Energiemangel) eine große Abkühlung der Luft und des Bodens haben.
Daraus resultiert wegen dem Energie- und Temperaturgegensatz die globale Zirkulation der Atmosphäre, die für den Ausgleich zwischen der warmen Tropikluft
und der kalten Polarluft sorgt. Das erklärt also, wie die überschüssige Energie vom Äquator zu den Polen gelangt.