Technik

Übertragungswege

DVB kann auf unterschiedlichste Arten empfangen werden, für jeden Übertragungsweg gibt es einen eigenen DVB-Standard:

Hier einmal ein Vergleich der Bildqualität der verschiedenen DVB Standards bei SDTV:

DVB-T DVB-S via Astra DVB-S via Eutelsat DVB-C
DVB-T DVB-S Astra DVB-S Eutelsat DVB-C

Bildquelle: EDV-Tipp.de externer Link

Formate und Codecs

Prinzipiell wird bei DVB immer ein Datenstrom gesendet, meist ein sogenannter MPEG-Tansport-Stream. Hierbei werden die verschiedenen ursprünglichen Audio- und Videostreams auf einen gemeinsamen Stream gemuxt. Dies ist nötig, damit Audio und Video parallel übertragen werden können. Zusätzlich wird dieser Stream in Pakete aufgeteilt, sodass bei Verlust der Daten nicht der ganze Stream abbricht, sondern einfach aufs nächste Paket gewartet wird. (Diese Pakete haben übrigens auch nur eine Größe von 188Byte). Jedes Paket enthält unter anderem auch einen PID (Packet Identifier) in diesem stehen Informationen, zu welche ursprünglichem Stream das Paket gehört und welches Format der Stream hat. Dieser wird auch verwendet um die einzelnen (Fenseh-)Programme zu identifizieren, da auf einem Transport-Stream meistens mehrere Programme liegen. (meist 1 Analog-Kanal/ 1 Transponder = 1 Transport-Stream = 1-8 Programme). Dadurch, dass nur der Transport-Stream eine feste Bitrate hat, können die einzelnen Programme eine variable Bitrate verwenden, um eine bessere Bild- und Ton-Qualität zu erzielen.

DVB nutzt den MPEG-2 Standart. Der Transport-Stream entspricht diesem Standard. Die Videodaten sind bei SDTV meist in MPEG-2-Video (H.262) und bei HDTV, oft auch in H.264 (MPEG-4-AVC) codiert. Die Audiodaten werden meist in MPEG-1-Layer-2 (mp2) codiert, meistens wird Surround-Sound in DolbyDigital (AC3) codiert. Bei HD-Inhalten wird Audio auch zum Teil in AAC oder DTS codiert.

DVB ermöglicht es allerdings auch neben Video und Audio auch andere digitale Daten zu übertragen. So wird der Teletext, im Gegensatz zur analogen Übertragung, nicht ins Videosignal codiert, sondern in einer separaten Spur übertragen. Neben dem Teletext wird normalerweise in einer eigenen Spur ebenfalls die EPG (ElectronicProgramGuide) übertragen. Es können auch mehrere Video und Audiospuren parallel übertragen werden. (Bei Arte kann man zwischen französisch und deutsch umschalten). Theoretisch könnte man dadurch, ein Sportereignis auch aus verschiedenen Kamerawinkeln betrachten, diese Funktion wird aber praktisch nicht genutzt. Es ist auch möglich Untertitel oder andere Textinhalte zu übertragen.

Spuren in einer DVB-Aufnahme

Es können auch MHP-Inhalte (Multimedia-Home-Platform) übertragen werden, dabei handelt es sich um Programme, welche in Java (DVB-J) oder HTML (DVB-HTML) geschrieben sind. Man könnte dadurch auch beispielsweise bei einem Gewinnspiel, mit der Fernbedienung ein Rätsel lösen und die Lösung angezeigt bekommen bzw. direkt absenden. Diese Technik kam bisher nicht zum Einsatz.

Für Pay-TV ist es auch möglich die Daten zu verschlüsseln. Es können auch, über zusätzliche Spuren DRM Maßnahmen aktiviert werden z.B. das Unterbinden einer Aufnahme.

Ähnlichkeiten zu DVD und BluRay

Insgesamt ist DVB sehr ähnlich der DVD oder bei HD-Inhalten der BluRay. Es werden, beispielsweise die gleichen Codecs eingesetzt, dadurch ist eine DVB Aufnahme meist nur durch de-multiplexen und re-multiplexen auf einem DVD-Player abspielbar. Auch ähneln sich viele Features, wie mehrere Tonspuren, Untertitel oder im Fall von BluRay, Java-Programme.

Auch werden bei DVB, genau wie bei der DVD, 16:9 Inhalte gestreckt (Anamorph) anstatt die Auflösung anzupassen. (Bei SDTV)
Ingesamt ist aber der DVD-Standard etwas restriktiver als DVB, somit sind bei DVDs eine maximale Datenrate von 9,8Mbit/s vorgesehen, während bei DVB bis zu 15Mbit/s bei SD-Material möglich ist.