Vor- und Nachteile

Für Konsumenten:

Da es sich bei DVB um eine digitale Übertragung handelt, lässt sich das (Fernseh-)Programm, sehr leicht mitschneiden. Deshalb haben immer mehr DVB-Receiver auch eine Aufnahmefunktion. Auch lässt sich DVB mit relativ wenig Aufwand, mit Hilfe eines Computers, Smartphones u.s.w., empfangen. Die Aufnahmen haben, im Gegensatz zu analogen Aufnahmetechniken, 1:1 die gleiche Qualität wie das originale Fernsehprogramm, auch lassen sich diese Aufnahmen leicht bearbeiten bzw. schneiden und auch sehr einfach, z.B. auf DVD brennen.

Fernsehaufnahme im VLC Player

Eine DVB-Aufnahme lässt sich leicht auf einem Computer abspielen und bearbeiten

DVB-Signale sind außerdem weniger störanfällig. Wenn bei einer analogen Übertragung, das Signal bereits leicht gestört wird, zeigt sich dies bereits anhand von Rauschen. DVB hingegen zeigt bei leichten Störungen gar keine Symptome. Bei starken Störungen hingegen, lässt sich bei analoger Übertragung unter Umständen noch etwas erkennen, bei DVB hingegen sieht man Bildfehler in Form von kleinen, bunten Rechtecken, kurzen Bildstillstand und Tonfehlern. Wenn das Signal noch etwas schlechter wird bricht der Datenstrom ab. Es wird also lediglich ein Standbild oder gar nichts mehr angezeigt.

Dadurch, dass ein einzelner Sender weniger Bandbreite benötigt, empfängt man mit DVB mehr Sender. Über Satellit sind es damit Tausende statt Hundert, bei Kabel über 100 statt ca. 30 und bei Antenne ca. 30 statt 3.

Beim Zappen, dauert es mit DVB länger, zwischen den Sendern umzuschalten, weil immer erst genug Daten empfangen werden müssen, bevor der Receiver daraus ein Video decodieren und anzeigen kann. Umschalten bei DVB dauert dadurch immer ca 1 Sekunde pro Sender. (siehe Video) Während bei analoger Technik das umschalten sofort erfolgte.

Da digitale Sender weniger Bandbreite benötigen ist es wesentlich einfacher, über DVB HDTV auszustrahlen. Auch werden per DVB viele Zusatzinformationen übertragen. Die meisten Receiver zeigen beim Umschalten an, welche Sendung aktuell läuft. Außerdem lässt sich in der EPG für praktisch jeden Kanal nachsehen, welche Sendungen wann ausgestrahlt werden. Es lässt sich auch zu jeder Sendung ein Infotext aufrufen.

Demonstration der EPG funktion.

Manche Sender bieten es auch an, während der Sendung die Tonspur umzuschalten. Dadurch lässt sich, ohne den Sender zu wechseln, zwischen mehreren Sprachen umschalten (z.B. bei arte). Oft kann man bei Pay-TV Filme dadurch auch im Originalton ansehen.

Demonstration Mehrerer Audiospuren

Der Ton wird bei vielen Sendern auch in Dolby Digital 5.1 übertragen, man hat also den gleichen Rundumklang wie bei einer DVD oder BluRay. Bei einigen Sendern lassen sich außerdem auch Untertitel zuschalten.

Demonstration der Untertitelfunktion

Bei Receivern mit Festplatte gibt es meist auch die Möglichkeit des "Time-shifting", dabei kann man das aktuelle Fensehprogramm pausieren und zurückspulen, wenn man z.B. Mitten im Film einen Anruf bekommt. Oft wird diese Funktion auch benutzt um Werbung durch "spulen" zu überspringen.

Demonstration der Time-shift funktion

Die Rechte an den Fernsehinhalten liegen bei den Jeweiligen Rechteinhabern

Für Sender:

DVB bietet aber auch Vorteile für Sender, so ist es möglich, mit weniger Aufwand mehr Kanäle auszustrahlen. Außerdem lässt sich das Fernsehprogramm leicht verschlüsseln, was Pay-TV begünstigt. Über DVB-S2 lassen sich deshalb die privaten Programme nur dann in HD empfangen, wenn man "HD+" gekauft hat.

Auf dem ZDF-Vision Transponder werden 3sat, Dkultur, DLF, KiKa, ZDF, zdf_neo, ZDFinfo, zdf.kultur und DRadio Wissen ausgestrahlt

Diese Sender werden über den ZDF-Vision Transponder ausgestrahlt

Neben einer Verschlüsselung lassen sich auch diverse DRM Maßnahmen aktivieren. So kann die Aufnahme von Sendungen verhindert oder die Aufnahme nach einiger Zeit automatisch gelöscht werden. Es gibt auch die Möglichkeit Werbeblöcke zu kennzeichnen, so dass man diese beim Time-Shifting oder in Aufnahmen nicht überspringen kann.

Diese DRM-Maßnahmen werden meist noch nicht eingesetzt, sind aber technisch möglich und vorgesehen. Jeder Receiver, mit dem sich Sky und HD+ empfangen lässt, unterstützt diese DRM Maßnahmen.